Gelatine
Gelatine
zusammengestellt und bearbeitet von
Stefan Kühne, Britta Friedrich - JKI, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
Herkunft
geruch- und farblose kolloide Substanz, die aus dem in Knochen und Häuten enthaltenen Gerüsteiweißstoff Kollagen gewonnen wird
Verwendung
Insektizid
Anwendung entsprechend
EG-Verordnung Nr. 889/2008
Zugelassene Pflanzenschutzmittel in Deutschland
keine
Insektizide Wirkung
NOEHR RASMUSSEN (1990) untersuchte die Wirkung einer 1,5 %igen Gelatinelösung auf Spinnmilben (Tetranychus urticae), Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) und Blattläuse (Mycus persicae) im Vergleich zu Kaliseife. Die Wirkung der Gelatinelösung war starken Schwankungen unterlegen und wesentlich geringer als die der Seifenlösung. Gegen die Nymphen und adulten Spinnmilben waren Effekte von 65-75 % zu verzeichnen. Demgegenüber wurden die Spinnmilbeneier jedoch nicht beeinträchtigt. Die Wirkung gegen Blattläuse betrug nur 45 % wohingegen das erste und zweite Larvenstadium der Weißen Fliege zwischen 50 und 97 % geschädigt wurde.
ROOMI et al. (1990) führten Untersuchungen mit dem Ziel durch, Hölzer gegen subterrane Termiten durch anorganische Substanzen zu schützen. Verwendet wurden dünne Überzüge aus Gelatine-Lösungen, welche einmal 10 % Kalziumkarbonat und einmal 5 % Kupfersulfat enthielten. Mit diesen Lösungen angestrichene Hölzer blieben 2 und 4 Jahre frei von Termitenfraß, wogegen unbehandelte Hölzer binnen 6 Monate schwer beschädigt wurden.
Insektizide Zubereitungen
15 g Gelatine auf 1000 ml Wasser
Wirkung auf Nützlinge
Keine Angaben
Literatur
MEYERS LEXIKON (1998): Lexirom, CD-Rom
NOEHR RASMUSSEN, A. (1990): Potassium soap and gelatine for control of pests in glasshouse. Dan. Plant Protect. Conf. Pests Dis., 375-387
ROOMI et al. (1990): Untersuchungen zur Bekämpfung unterirdischer Termiten mittels anorganischer Pestizide. Anzeiger für Schädlingskunde, Pflanzenschutz, Umweltschutz 63 (3), 50-52
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