Lecitin
Lecitin
zusammengestellt und bearbeitet von
Stefan Kühne, Britta Friedrich - JKI, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
Herkunft
Mischungen oder Fraktionen aus Phosphatiden, die aus tierischen oder pflanzlichen Nahrungsmitteln gewonnen werden.
Verwendung
Als Fungizid gegen Echte Mehltaupilze im Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenbau, zugelassen als Lebensmittelzusatzstoff nach Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz, E 322
Anwendung entsprechend
EG-Verordnung 889/2008
Fungizide Wirkung
Bei einer 0,15%igen Anwendung von BioBlatt-Mehltaumittel reduzierte sich der Rußfleckenbefall (Gloeodes pomigena) auf 60%, in der Kontrolle lag der Befall bei 79%. Die Zahl befallener Früchte mit Fliegenschmutzflecken (Schizothyrium pomi) lag in der Kontrolle bei 10%, in der Variante mit BioBlatt-Mehltaumittel bei 5,9% (KARRER 1990).
Bei Bekämpfungsversuchen gegen den Amerikanischen Stachelbeermehltau (Sphaeroteca mors uvae) erzielte BioBlatt-Mehltaumittel ähnliche Wirkungsgrade wie Saprol (Wirkstoff Triforin) (KRÜGER 1990).
Wirkung auf Nützlinge
- Mittel mit dem Wirkstoff Lecithin sind wie folgt eingestuft
- nichtschädigend für Populationen der Art Typhlodromus pyri (Raubmilbe)
- nichtschädigend für Populationen der Art Chrysoperla carnea (Florfliege)
- nichtschädigend für Populationen der Art Aphidius rhopalosiphi (Brackwespe)
- nichtbienengefährlich
- Versuche von KARRER (1990) mit BioBlatt-Mehltaumittel zeigten keine erheblichen Abweichungen von der Kontrolle beim Verhältnis Obstbaumspinnmilben zu Raubmilben.
Literatur
KARRER, F. (1990): Bekämpfung der Regenfleckenkrankheit mit im biologischen Obstanbau eingesetzten Mitteln. 3. Internationaler Erfahrungsaustausch über Forschungsergebnisse zum Ökologischen Obst- und Weinbau, 8.-9.11.1990, Zusammenfassungen der Vorträge und Poster, 126 S.
KRÜGER, E. (1990): Die Bekämpfung des amerikanischen Stachelbeermehltaus und Empfehlungen für den Anbau. 3. Internationaler Erfahrungsaustausch über Forschungsergebnisse zum Ökologischen Obst- und Weinbau, 8.-9.11.1990, Zusammenfassungen der Vorträge und Poster, 126 S.
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